Halli hallo ihr Lieben,
Annika und ich sind im Moment etwas im Reise- und Abendteuerstress. Aber von vorne. Letztes Wochenende sind wir, wie ihr bereits wisst, in den Nationalpark zum Wandern gefahren. Es war unbeschreiblich. Am Freitagabend sind wir mit zwei Freunden losgefahren und mitten in der Nacht in Delfínopolis angekommen. Die Stadt selber ist sehr klein und etwas von anderen Ortschaften entfernt, sodass sich die Stadt so gut wie selbstversorgt.
Am Samstag sind wir dann los zu unserer ersten Tour. Dabei sind wir zunächst hoch in den Berg gefahren zum
„Complexo do Paraíso“ und sind dort von einem Wasserfall zum nächsten gewandert. Dabei war es manchmal gar nicht so einfach den Weg zu finden, denn dieser hörte immer wieder mal auf und fing an einer anderen Stelle wieder an. Schilder gab es zwar, aber diese waren meist sehr rar oder lagen unlesbar auf dem Boden. Ein richtiges Abendteuer!
Unsere zweite Tour, am nächsten Tag, hat uns zunächst zu mehreren kleineren Wasserfällen gebracht, dabei sind wir -ganz wie es sich in Brasilien gehört - mit Flip-Flops an den Füßen los. Ein Weg bestehend aus Felssteinen, Wurzeln und kleinen Bächen, der teilweise eine beinahe 90% Steigung hatte. So etwas habe ich bisher auch nur in Brasilien gesehen, vor allem ohne festes Fußwerk! Ein Erlebnis welches ich wohl niemals vergessen werde. Weiter hat uns die Tagestour zu Naturfreibädern gebracht in welchen die anderen drei sich im Wasser erfrischen konnten, ich saß leider die ganze Zeit am Rand, da ich ein Tattoo bekommen habe, welches noch nicht ins Wasser darf.
Am dritten der vier Tage haben wir uns auf dem Weg zu einem besonders schönen Wasserfall gemacht, jedoch kamen wir nicht weit. Nachdem uns Kühe den Weg versperrt haben und die Straßen so schlecht waren, dass man sich vorkam wie in einem Mixer, sind wir letztendlich im Schlamm hängen geblieben. Nach einigem Hin und Her haben wir das Auto wieder frei bekommen und beschlossen den Rückweg anzutreten. Um den Tag nicht ganz zu verlieren sind Annika und die anderen Beiden nach dem Mittagessen zu einem weiteren Wasserfall in der Nähe gefahren, während ich auf Grund von Rückenschmerzen (ich liebe meine Bandscheiben) leider zuhause bleiben musste.
Am letzten Tag haben wir beschlossen, vor unserer Abreise zurück nach Campinas, es noch einmal mit dem gestrigen Weg aufzunehmen. Eine Fahrt bei der Annika und ich so einige Male um unser Leben gebangt haben, die sich aber vollkommen rentiert hat. Der Wasserfall
"Complexo Maria Concebida“ war nur darüber zu erreichen, dass man einen Fluss überquert, wobei dieser durch starken Regen der letzten Tage recht voll war und eine starke Strömung hatte.
Insgesamt waren die vier Tage unglaublich ereignisreich und spannend. Wir haben viel gesehen, entdeckt gelernt und unglaublich viele Fotos gemacht. ;)
Aber das war nicht alles in dieser Woche, nachdem wir Dienstagnacht nach Hause gekommen sind, ging es am nächsten Morgen direkt weiter zu dem Seminar mit unteren deutschen Professoren. Nachdem wir erst mal eine halbe Stunde das richtige Gebäude gesucht haben und uns vorkamen wie ganz am Anfang unserer Zeit hier war der erste Moment doch etwas befremdlich bekannte Gesichter zu sehen. Jedoch legte sich dies schnell und wir hatten die Möglichkeit uns weitreichend auszutauschen und sehr interessante Gespräche zu führen. In dem Seminar ging es besonders darum, was die gegenseitigen Austauschstudenten, also wir und die Brasilianer die in Deutschland waren, erlebt haben und was sie besonders geprägt aber auch geschockt hat. Dafür hatte jeder Student ein Poster vorbereitet, welche dann jeweils vorgestellt wurden. Sehr spannend alles und eine tolle Erfahrung!
Annika ist am Donnertagabend bereits schon weiter nach Sao Paulo um dort einen Freund zu besuchen. Etwas was uns beiden ein bisschen zu schaffen macht, denn seitdem wir zusammen hier angekommen sind, waren wir nicht mehr als vielleicht eine Nacht oder ein paar Stunden voneinander getrennt! ;(
Liebe Grüße von einer vorrübergehend getrennten Brasilien-Crew! ;)