Exkurs: Weihnachten mal anders
Guten Morgen allesamt,

ich habe es endlich mal geschafft etwas Zeit zu finden um euch über unsere weihnachtlichen Erfahrungen zu erzählen, auch wenn diese schon fast wieder einen Monat her sind. Man wie die Zeit vergeht!

Am 23.12 sind Annika und ich um 4 Uhr morgen aufgestanden und haben uns auf den Weg nach Sao Paulo gemacht, um meine Eltern und meinen Bruder in ihrem Hotel zu treffen. Ich glaube ich war schon lange nicht mehr so aufgeregt und nervös! Aber es hat alles geklappt :)





Es ist ein unbeschreibliches Gefühl seine Familie nach so langer Zeit wieder in den Arm nehmen zu können und ihnen das Land zeigen zu können, in welchem Annika und ich seit nun mehr 6 Monaten leben. Unser erster Ausflug hat uns auf die Avenida Paulista gebracht und anschließend in den Park Ibirapuera und dort in das Museum Afro Brasil, in welchem die Geschichte der Afroamerikanern dargestellt und erzählt wurde. Sehr interessant! Abends sind wir dann alle zusammen mit einem Freund, welcher in Sao Paulo wohnt, essen gegangen.

Am nächsten Morgen ging es direkt weiter, zurück zum Flughafen und von da aus in die Hauptstadt von Brasilien - Brasilia. Da der 24 Dezember war, hatten leider alle Geschäfte bereits um 5 Uhr zu, sodass wir nicht mehr viel machen konnten. Deshalb haben wir den Tag entspannt auf der Dachterrasse ausklingen lassen bei gutem Essen und Bier im Pool! Weihnachten also mal ganz anders. Statt wie in Deutschland den ganzen Tag in der Küche zu stehen um alles fürs Essen vorzubereiten, in die Kirche zu gehen und sich mit den Verwandten zu treffen und das alles bei Temperaturen um die 0-10 Grad, wurden wir diesmal bedient und haben uns über eine laue Briese bei um die 30 Grad gefreut :) Die Stadt ist anders als alle die ich bisher gesehen habe. Alles ist unglaublich strukturiert und passt zueinander. Außerdem sind die Entfernungen wirklich der Wahnsinn. Als Annika mir erzählt hat das wir viel laufen müssen, dachte ich mir noch so, jaja viel laufen ist ja normal in Brasilien, aber in Brasilia ist alles noch viel extremer. Es ist faszinierend das Oskar Niemeyer diese Stadt nach einem Plan entworfen hat und sie dann auch so gebaut wurde. Einzigartig. Niemeyer ist dabei der Idee nachgegangen, dass man dem Menschen nicht noch mehr Platz nehmen sollte, deswegen sind die meisten Gebäude auf Stelzen gebaut.













Von Brasilia ging die Reise weiter nach Angra dos Reis, einer Küstenstadt in der Nähe von Rio. Auf dem Weg dorthin durfte mein Vater Erfahrungen mit den brasilianischen Straßen und Verkehrsregeln machen. Dabei hatten wir zunächst das Navi falsch eingestellt und sind statt über die Autobahn durch die kleinen Dörfer gefahren. Verrückt! In Angra dos Reis hieß es dann erst mal entspannen und die Sonne genießen. Zu unserem Hotel gehörte ein kleiner Strandabschnitt an dem man super schwimmen und faulenzen konnte. Außerdem sind wir in die Innenstadt gefahren und haben uns den Hafen angeschaut und bei der Gelegenheit haben wir auch direkt etwas Bier eingekauft. Ein kleines Ritual was sich seit dem ersten Abend eingespielt hatte, dass wir zum Ausklingen des Tages entweder Bier oder Caipirinha getrunken haben :D Um die Umgebung von Angra dos Reis besser kennen zu lernen haben wir an unserem zweiten Tag eine Bootstour gemacht, bei der wir verschiedene Strandabschnitte angesteuert haben. Wunderschön und nicht mit Worten zu beschreiben!! Das Wasser war absolut klar und hatte eine leichten türkis- bis blauschimmer.









Nachdem wir mit Brasilia das Wunschziel meiner Mutter erfüllt hatten, ging es weiter zum Wunschort meines Vaters nach Rio de Janeiro!! Diese Fahrt haben meine Eltern und mein Bruder jedoch alleine gemacht, da es beim Planen ein keines Chaos gab, sodass ich nochmal nach Campinas zurück bin und mich dort am 30.12 mit Annika und Jenny getroffen habe und wir zusammen mit dem Bus nach Rio gefahren sind. Für mich also ein einziges Hin und Her :D Meine Eltern haben währenddessen eine Stadtrundfahrt durch Rio gemacht und waren dabei an der Jesusstatue und auf dem Zuckerhut.





Silvester. Wie soll man Silvester in Rio beschreiben? UNGLAUBLICH WAHNSINN TOLL!!

Doch Rio war nicht das letzte Ziel auf unserer kleinen Rundreise durch Brasilien. Also ging es wieder auf zum Flughafen und von dort nach Foz do Iguazu zu den bekannten Wasserfällen. Leider ist meine Mutter am letzten Tag in Rio krank geworden, sodass für sie das Vergnügen eher zur Qual wurde.

In Igauzu hat man drei Möglichkeiten die Wasserfälle zu besichtigen. Einmal von der brasilianschen Seite, einmal von der argentinischen Seite und einmal von Paraguay aus. Wir haben uns am ersten Tag für die brasiliansche und am zweiten Tag für die argentinische Seite entschieden. Natürlich kam dabei die bekannte Diskussion auf, welche der beiden Seiten die schönere ist. Unser Guide hat dies damit kommentiert, dass man auf der brasilianischen Seite mehr sieht aber auf der argentinischen die Wasserfälle mehr erlebt. Und ich denke damit hat er Recht.

Auf der brasilianschen Seite geht man einen Weg entlang, der einem einen wunderschönen Blick auf die Wasserfälle ermöglicht. Am Ende des Weges hat man dann die Möglichkeit einmal so richtig nass zu werden, indem man einen Steg entlang läuft der einen direkt vor einen der zahlreichen Wasserfälle bringt. Es heißt, dass wenn man auf der brasilianischen Seite nass wird, die Seele gewaschen wurde, somit sind wir jetzt alle wieder sauber :D Denn nass wurden wir bis auf die Knochen. Zum Glück sind wir in Brasilien und nass zu werden ist nicht weiter schlimm, sondern eher eine Erfrischung. Und da wir schon nass waren, haben mein Vater, mein Bruder und ich beschlossen, dass wir eine Bootstour mitmachen, die uns direkt in die Wasserfälle hinein bringt. Es war extrem lustig!!!









Am Tag darauf war meine Mutter zum Glück wieder fit genug um die argentinische Seite mitzumachen. Auf dieser Seite hat man nicht nur einen Weg sondere mehrere, welche einen zu verschiedenen Aussichtspunkten bringen. Dabei hat man die Möglichkeit die Wasserfälle direkt von oben zu beobachten und ihre eigentliche Kraft zu erkennen. Ein einzigartiges Naturschauspiel.











Es war eine klasse Zeit und es hat unglaublich viel Spaß gemacht mit meine Eltern und meinem Bruder zu reisen, dass es ein ganz komisches Gefühl war sie nach Hause fliegen zu lassen und alleine in Brasilien zu bleiben. ABER mit dem Gedanken, dass ich mit Annika noch viel mehr sehen und erleben werde und es außerdem diesmal nur 2 Monate sind, die man sich nicht sieht, hatte ich beim Abschied ein lachendes und ein weinendes Auge :)





Bis bald mit neuen Abenteuern eure Brasilien-Crew

PS: Über Silvester gibt es mehr im Blogeintrag „Reisende Chaoten“ lesen.