Mittwoch, 29. Juli 2015
Chaotischer Unistart
Hey there again!

Nachdem wir unseren kleinen Schock mit der Kakerlake überlebt hatten, konnten wir gestern dann unseren ersten Tag an der Uni antreten. Wir haben diese Woche noch keine Kurse, sondern so eine Art „Welcome Week“ für internationale Studenten. Ein paar brasilianische Studenten helfen uns mit dem ganzen Organisatorischen, wie Kurse anmelden, einschreiben und bei der Polizei registrieren.

Gestern hatten wir dann einen Termin mit dieser hilfsbereiten Studentengruppe, der allerdings auch eher frustrierend für uns verlief. Wir sollten unsere Kurse anmelden, die wir im kommenden Semester belegen sollen/wollen. Leider haben wir noch keinerlei Informationen von der Uni Siegen bekommen, welche Kurse wir denn hier anwählen sollen, damit uns die Leistungen auch angerechnet werden. Unsere einzige Information lautete, dass wir das vor Ort erfahren. Die Studenten waren darauf gestern leider gar nicht vorbereitet und haben zu unserem Austauschprogramm, Unibral, auch leider keinerlei Informationen. Zu allen anderen Programmen hatten sie die passenden und relevanten Informationen und so konnten sie allen internationalen Studenten helfen, außer uns 4 Unibral-Studenten. Yeah! So kamen wir trotz aller Bemühungen nicht weiter, da unser Ansprechpartner zurzeit noch im Urlaub ist. Sehr frustrierend!

Allerdings konnte sie uns wenigstens bei den Formularen für die Polizei helfen und uns dort auch einen Termin für nächste Woche machen. Wir müssen morgen noch beglaubigte Kopien unserer Ausweise besorgen und dann sollte zumindest das nächste Woche klappen. Brasilien ist auch ganz schön bürokratisch. Ganz schön nervig, wie viele Dokumente wir bei den verschiedensten Behörden einreichen müssen…. Man, man, man. Da muss es einem erst einmal gelingen, einen Überblick zu behalten!!

Gestern Abend waren wir dann noch mit einigen anderen Studenten in einer Bar und haben einen netten Abend dort verbracht! Das war ein sehr schöner Einstieg und wir haben viele sympathische Leute aus den verschiedensten Ländern kennengelernt. Wir waren gestern Abend ca. 60 Leute, es werden im Laufe der Woche jedoch auch noch einige eintreffen, sodass zum Semesterbeginn ca. 120 Austauschstudenten an der Uni beginnen. In dieser Woche werden wir noch häufiger Gelegenheit haben uns mit den anderen zu treffen, da die „International Group“ noch einige Angebote für uns vorbereitet hat. Wir haben dabei die Gelegenheit auch noch einiges über Campinas und auch Brasilien im Allgemeinen zu erfahren und werden diese Chance natürlich auch nutzen, um Kontakte zu knüpfen und hier richtig anzukommen. :)









Nebenbei bemerkt ist es in Brasilien üblich, dass die Bierflaschen 1-Liter Fassungsvermögen haben… Das fanden wir doch sehr seltsam, vor allem weil man dazu dann Wassergläser bekommt in die kaum etwas reinpasst… Gestern hat mir dann jedoch jemand erklärt, dass das hier so üblich ist, da man in Brasilien einfach alles und immer teilt! Man geht Bier trinken mit seinen Freunden und statt dass jeder ein eigenes Bier bekommt, wie wir das aus Deutschland auch kennen, teilt man sich eben mit mehreren Leuten die 1-Liter-Flaschen. Die Rechnung wird am Ende dann übrigens auch üblicherweise immer fair geteilt! Finde ich total interessant und so ganz anders als bei uns. Aber ich mag diese unglaublich freundliche und hilfsbereite Kultur sehr! Was also anfangs total befremdlich auf uns wirkte, hat einen ganz einfach kulturellen Hintergrund. :)





Liebe Grüße,
Eure Brasilien-Crew


PS.: Nachdem wir Samstag ja einen Spiegel erworben haben, fanden nun auch unserer Bilder einen Platz an der bisher kahlen Zimmerwand und es wird immer wohnlicher! Es fühlt sich gut an, dass unsere Liebsten jetzt unsere Wand schmücken!! :)





Ungezieferalarm!!!
Hallo ihr Lieben,

in den letzten Tagen hatten wir einige Erlebnisse, die uns das ein oder andere Mal kurz vor die Verzweiflung geführt haben. Aber es geht jetzt langsam wieder bergauf, nur um das schon mal vorweg zu nehmen! Ihr müsst euch also keine Sorgen machen. ;)

Zunächst einmal hatten Antje und ich Samstagabend eine sehhhhhhhhhhhr, sehr unschöne Begegnung in unserem Zimmer….. Wir lagen abends nichtsahnend und lesend auf unseren Betten, als ich aus den Augenwinkeln ein schwarzes Etwas schnell über den Boden huschen sah. Ich guckte genauer hin und schlug sofort Alarm „KAAAAAKERLAAAAAAKE!!!!!!“ Antje stimmte sofort in mein hysterisches Geschrei ein und damit haben wir sie wohl vertrieben. Als Jenny von unserem Geschrei alarmiert in unser Zimmer gerannt kam, war die Kakerlake schon in irgendeiner Wandspalte oder wer weiß wo verschwunden. Wir haben sie seitdem noch nicht wieder zu Gesicht bekommen… ZUM GLÜCK (!!) Mal schauen, ob sich das noch zu einer schlimmeren Situation hier entwickelt oder ob das nur ein kleiner Schock gewesen sein soll! Also, ich mein, Kakerlaken in Brasilien sind jetzt keine Seltenheit… Aber doch BITTE NICHT in unserem Schlafzimmer!!!!

Wir haben mit diesem Schock zwar noch den ganzen Sonntag zu kämpfen gehabt, aber mittlerweile geht es wieder besser und wir fühlen uns momentan wieder in der Lage dieses Zimmer weiterhin zu bewohnen… Allerdings wurden wir gestern bei einem Trefffen mit anderen Austauschstudenten darauf aufmerksam gemacht, dass diese netten Tierchen zu allem Überfluss auch noch fliegen können…. Das hätte man uns vielleicht besser verschweigen sollen! Wir hatten dann eine sehr hitzige Diskussion in einem Misch aus Englisch, Portugiesisch, Deutsch und Spanisch über die Widerlichkeit dieser Insekten. Zu dem Treffen und unseren ersten Erlebnissen mit den anderen Studenten berichten wir im nächsten Beitrag mehr. :)

Außerdem haben wir auch noch mit zwei Hornissennestern zu kämpfen, die sich leider direkt vor unserer Küchentür befinden… Wir haben jetzt regelmäßig irgendwelche komischen, brasilianischen Killerhornissen in unserer Küche herumschwirren… Gemütlich Essen sieht irgendwie anders aus… Okay, wir übertreiben ein bisschen, aber wir haben schon echt Respekt vor diesen Viechern. Die sehen nicht nett aus und sind auch bestimmt so um die 3cm groß… (Genau wie die Kakerlake!) Abstoßendes Krabbelzeugs hier in Brasilien, das sagen wir euch! Es ist alles so groß! Selbst die Ameisen sind ungefähr 3mal so groß wie in Deutschland …. Da muss man schon eine hohe Toleranzschwelle aufbauen!





Eure gestresste und geschockte Brasilien-Crew lässt grüßen!