Sonntag, 28. Februar 2016
Lençóis Maranhenses/São Luís/Belém
Queridos,

Es hat mal wieder etwas gedauert, aber wir möchten natürlich auch noch über unsere fast letzten Reiseziele berichten!

Nachdem ich mich in Jericoacoara ein wenig erholt hatte und wieder reisefähig war, ging es für uns in aller Herrgottsfrühe (um 6 Uhr morgens) gemeinsam mit Daniel, einem netten, französischen Mitreisenden, mit einem Jeep nach Lençóis Maranhenses. Eine riesige Dünenlandschaft mit zahlreichen Lagunen. Leider wussten wir bereits vorher, dass wir dort kaum gefüllte Lagunen vorfinden werden, weil wir zur Trockenzeit unterwegs sind. Kaum zu glauben bei all dem Regen den wir bisher hatten. Wir entschieden aber trotz allem, dass dieser Nationalpark auf jeden Fall einen Besuch und den Abstecher wert ist!

Unsere Anfahrt mit dem Jeep war bereits ein Erlebnis für sich, was die Reise definitiv lohnenswert machte. Nachdem wir über eine Stunde nach einem Bankautomaten gesucht hatten, der mit Bargeld ausgestattet war, verließen wir die letzte richtige Stadt mit dem Jeep, nur um 50 km später festzustellen, dass ein Reifen unseres Autos keine Luft mehr hatte. Unser Fahrer steuerte also eine kleine Einmannwerkstatt an, die in der Nähe war, die beiden Männer montierten den platten Reifen ab, pumpten ihn wieder auf und begannen tatsächlich, wie bei einem Fahrradreifen nach einem Loch zu suchen, indem sie den Reifen in Wasser tauchten und nach Bläschen suchten. Als sie nichts fanden, pumpten sie den Reifen einfach nochmal auf und montierten ihn wieder ans Auto. Wir drei Europäer staunten nicht schlecht, dass der Fahrer tatsächlich mit diesem Reifen weiterfahren wollte. Aber gut, wir sind lebendig angekommen. Abenteuerlich war es jedenfalls.







Wir verbrachten die Nacht in einem kleinen Örtchen, namens Atins, wo es außer uns, einigen anderen verirrten Touristen, den Betreibern der Pousadas/Restaurants und einigen Schafen, Kühen und Eseln quasi nichts gab. Sehr ruhig und idyllisch! Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug zu der einzigen Lagune, die mit etwas Wasser gefüllt war und brachen dann nachmittags auch schon wieder auf. Insgesamt hat sich der Ausflug nach Lençóis absolut gelohnt, auch wenn es natürlich mit mehr Wasser noch spannender gewesen wäre. :)













Unser Trip wurde ab Jericoacoara von etwas Pech mit etlichen Transportmitteln geprägt … Nach unserer Autopanne auf dem Weg nach Lençóis Maranhenses, hatte auch das Boot, mit dem wir von dort wieder abreisten eine Panne und musste mitten auf dem Fluss anhalten und repariert werden. Nachdem die Rückbank (auf der unglücklicherweise auch ich saß) mehrmals aufstehen und in dem wackeligen, kleinen Boot weiter nach vorne klettern musste, konnte der Fahrer nach mehreren Versuchen den Motor reparieren und wir erreichten unseren Zielort, wo wir in einen Bus nach São Luís umstiegen.
In São Luís hat uns das historische Zentrum ausgesprochen gut gefallen und wir haben dort einen sehr schönen Tag verbracht., der neben dem Sightseeing auch aus einer verzweifelten Suche nach langen dünnen Hosen bestand. Nachdem wir dann mit einem Taxi, was sich während der Fahrt als inoffizielles Taxi herausstellte, zum Busbahnhof gefahren sind, verlief unsere weitere Reise nach Belém zum Glück ohne weitere Pannen oder Zwischenfälle. :)











In Belém verbrachten wir schließlich statt der zwei geplanten Tage, drei, in denen wir mehrmals über den riesigen Markt dort schlenderten und beeindruckt waren von der Vielfalt der Angebote. Dabei war der Markt sorgsam aufgeteilt in verschiedene Kategorien. Außerdem sind wir die kleinen Einkaufsstraßen der Stadt entlanggelaufen (und haben jede Menge tolle Sachen gekauft), haben das wunderschöne, historische Theater besichtigt und den Flair dieser Hafenstadt genossen. Im Hostel haben wir dann noch ein Mädchen und zwei Jungs aus Deutschland kennen gelernt. Donnerstag war ich, Annika, dann mit ein paar Leuten aus dem Hostel auf einem Live-Konzert mit typischer Musik der Region. :) Ein sehr schöner Abend!



Mit den beiden Jungs war Antje dann am Freitagabend in einer Cervejaria, die ihr eigenes Bier braut und dabei ganz verschiedene Arten braut. So gab es dort zum Beispiel Bier mit Açai oder mit Schokolade. Am Samstag traten wir dann, gemeinsam mit den anderen drei Deutschen, die Bootsreise Richtung Manaus an.





















Von unseren Amazonas-Erfahrungen werden wir dann auch in Kürze noch einige Bilder und Beschreibungen online stellen. :)

Bis dahin sonnige Grüße,
Eure Brasilien-Crew




Dienstag, 16. Februar 2016
Fortaleza/Jericoacoara
Oi amigos :)

Nachdem wir uns von Pipa und Natal losgerissen haben, führte uns unsere Reiseroute als nächstes nach Fortaleza. Obwohl uns total viele Menschen von Fortaleza als Stadt abgeraten haben und immer wieder betont haben, wie unsicher es dort wäre und dass es dort nichts zu tun gäbe, haben wir beschlossen, dass wir die Stadt auf jeden Fall sehen möchten und uns einen eigenen Eindruck verschaffen möchten. Zum Glück! Wir hätten keine bessere Entscheidung treffen können!

Über Couchsurfing haben wir in Fortaleza einen unglaublich liebenswürdigen Gastgeber gefunden, der uns die schönen Ecken der Stadt gezeigt hat, mit uns zum Strand gefahren ist und uns gute Tipps gegeben hat, was wir den Tag über machen können! Daniel (unser Host) hat sich wirklich um uns bemüht und uns diese Stadt näher gebracht! Wir wollten eigentlich nur zwei Nächte bleiben, aber wir haben uns so wohl gefühlt, dass wir glatt 4 Nächte in Fortaleza verbracht haben! Daniel hat mich sogar mit auf einen Motorradtrip durch die Stadt genommen! Wir sind am Strand entlang gefahren, durch die Dünen und es war unglaublich! Nicht mit Worten zu beschreiben! Und ja, Mama, ich habe gut auf mich aufgepasst, einen Helm getragen und er ist ganz vernünftig mit mir als Gesellschaft gefahren. ;)











Antje war im siebten Himmel, als wir in die Wohnung kamen, weil Daniel einfach einen Pool-Tisch im Wohnzimmer stehen hat! Einen Abend sind dann einige Freunde von ihm vorbeigekommen und wir haben gemeinsam gespielt! Ein toller Abend, auch wenn Antje Schwierigkeiten hatte, sich auf den kleinen Tisch einzustellen. Es hat trotzdem unglaublich Spaß gemacht! :)





Wir haben außerdem wunderbare Hängematten in Fortaleza erworben und den Preis gut runtergehandelt! (Ihr dürft an dieser Stelle ruhig stolz sein, schließlich haben wir alles auf Portugiesisch verhandelt und hinterher 50$R weniger gezahlt, als er eigentlich wollte). Wir haben uns beide total in diese Hängematte verliebt, sodass wir leider fast die gleiche zweimal kaufen mussten. Aber jetzt sind wir eben auch zusätzlich zu sowieso schon allen Bünden, die wir miteinander haben, Hängematten-Schwestern. ;) Wir brauchen diese Hängematte dann als Bett auf dem Boot, was wir in Belém nehmen werden und was 5 Tage über den Amazonas bis nach Manaus fährt! Eine sinnvolle Investition, also. :)

Nachdem wir uns von Fortaleza, den tollen und ruhigen Stränden dort, dem Pool-Tisch und Daniel losreißen konnten, sind wir nach Jericoacoara gefahren! Eine kleine Stadt ohne befestigte Straßen, in einer Dünenlandschaft. Dort habe ich leider fast zwei komplette Tage nur in einer Hängematte gelegen und versucht einen Virus auszukurieren, aber sobald ich etwas fitter war, haben wir die Strände und das Feeling der Stadt genossen! Eine Stadt, ähnlich wie Pipa, eher für jüngere Leute, hauptsächlich natürlich Touristen und Kitesurfer. Eine tolle Stadt! Wir haben einen kurzen Ausflug zu einer nahen Lagune gemacht, ein paradiesischer Ort! Und die Sonnenuntergänge in Jeri waren auch fantastatisch! Wir haben unsere Zeit dort sehr genossen!

















Witzigerweise haben wir dort auch zufällig Bekannte getroffen! Leute aus dem Hostel in Pipa haben wir dort wiedergesehen und einen anderen Austauschstudenten aus Deutschland, der mit uns in Campinas studiert hat! Klein ist die Welt der Reisenden an der Küste in Nordeste. ;)
Soweit solltet ihr jetzt erst mal wieder auf dem neusten Stand sein. :)

Wir versuchen euch bald wieder zu updaten,

eure viel-reisende Brasilien-Crew



Mittwoch, 3. Februar 2016
Natal/Pipa
Hallo ihr Lieben,

etwas verspätet wollen wir euch nun über die letzten Etappen unserer gemeinsamen Reise erzählen! Beim Reisen erlebt man so viel und wir sind unglaublich viel unterwegs, sodass wir einfach kaum mal eine ruhige Minute finden, um unseren Blog zu pflegen… Wir freuen uns, dass ihr trotzdem noch nicht das Interesse verloren habt und wollen euch natürlich nun auch mit neuen Berichten und Bildern belohnen. ;)

Von Salvador aus haben wir einen günstigen Flug nach Natal gefunden! Eigentlich hatten wir zwischen Salvador und Natal noch Recife eingeplant, aber (man glaubt es kaum) mangels Zeit und aufgrund zahlreicher Geschichten über die Gefahr von Haiangriffen an den Stränden von Recife, haben wir entschieden lieber direkt nach Natal zu fliegen. :) Auf Natal waren wir ohnehin deutlich gespannter, da uns viele Bekannte erzählt haben, wie schön es dort sei.

Als wir in Natal ankamen, hat uns das Wetter leider bitterlich im Stich gelassen… Wir haben am ersten Tag, trotz dicker Wolkendecke, versucht an den Strand zu gehen, allerdings wurden wir bereits auf dem Weg dorthin so nass vom plötzlich einsetzenden Regen, dass wir lieber die Flucht ins Einkaufszentrum angetreten haben… Es wurde trotzdem ein schöner Tag durch Frust-Shoppen und Frust-Essen. ;)





Am zweiten Tag haben wir es schließlich trotz Wolken und kurzen Schauern zum Strand geschafft und sind dort 3-4 Stunden entlang gelaufen und haben tatsächlich sehr schöne Orte entdeckt! Insgesamt hat uns die Touristen-Hochburg am Strand nicht so sehr zugesagt, aber nach nur 15 Minuten Fußmarsch, war man an schöneren Orten… Und je länger wir gelaufen sind, desto besser hat uns der Strand dann gefallen. :)







Unser Highlight dieser Reiseetappe war jedoch nicht Natal selbst (die Stadt wurde uns von dem schlechten Wetter wohl ein bisschen vermiest), sondern ein kleiner Ort 1 ½ Stunden südlich von dort, namens Pipa! Ein Ort wie aus dem Bilderbuch! Wunderbare Strände, ein ganz süßes, kleines Städtchen und atemberaubende Momente! Wir lagen, zum Beispiel, nichtsahnend am Strand und plötzlich tauchen keine 2 Meter von der Küste entfernt 4 Delfine auf und spielen in den Wellen! Fantastisch!! Pipa an sich als Stadt hat uns auch sehr zugesagt, mit kleinen, niedlichen Bars und einem sehr lebendigen Nachtleben (außer bei Regen, da bleiben wohl lieber alle im trockenen…). Obwohl Pipa sehr touristisch ist, wären wir am liebsten noch viel, viel länger geblieben! Fantastischer Ort, an dem wir uns pudelwohl gefühlt haben! Unser kleines Paradies. :)







Wir mussten uns letztendlich jedoch leider losreißen von diesem Paradies und sind zurück nach Natal, wo wir dann zum Abschluss noch auf einer Vor-Karnevalsfeier waren! Die war unglaublich spannend und lustig! Ein schöner Abschluss, für einen sehr verregneten Aufenthalt in Natal! Wir sind dann am Tag nach der Party aufgebrochen nach Fortaleza. :) Mehr über Fortaleza gibt es dann im nächsten Bericht zu lesen. ;)





Danke für alle lieben Nachrichten, die bei uns eingehen! Wir vermissen euch auch und unsere Zeit und unser Abenteuer hier sind ja auch bald (leider) schon vorbei… Wir gucken mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den Moment, wenn wir zurückkommen! Wir freuen uns auf euch, aber Brasilien wird uns unglaublich fehlen! Brasil meu amor!


Beijos para vocês e até mais! :)
(Küsschen an euch und bis bald)